Die Insel Java

Nach den herrlich entspannten Tagen auf Gili Air, wo sich unsere Gemütslage deutlich verbessert hat, sind wir nach Malang aufgebrochen, um uns von der Schönheit des Bromovulkans faszinieren zu lassen.

Die Stadt Malang auf der Nachbarinsel Java hat an sich nicht wirklich etwas interessantes zu bieten. Sie liegt aber nicht weit von dem Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark, der durch seine wunderschöne Natur und vor allem seinen aktiven Vulkan, den „Bromo“, bekannt ist.   

Am einfachsten ist es in einer organisierten Tour mit einem Geländewagen dem ”Riesen” einen Besuch abzustatten. Unsere Jeeptour startete um ein Uhr nachts, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Bromo anzukommen. Wir wussten, dass die Fahrt dorthin ca. 3 Stunden dauern würde und freuten uns auf ein Nickerchen während der langen Fahrt im Jeep. Da haben wir aber die Rechnung ohne die Straßen gemacht, die teilweise gar keine Straßen waren, sondern aus unserer Sicht unüberwindbare, mit riesigen Steinen und tiefen Gruben ausgelegte Hindernispfade, die der Fahrer in völliger Dunkelheit überwinden musste. Die Tatsache, das hinten anstatt Sitzen einfache Sitzbänke eingebaut waren, hat es nicht gerade angenehmer gemacht. Die gesamte Route mussten wir uns mit Händen und Füßen festhalten, um nicht wie Gummibälle von Seite zu Seite zu fliegen. Als wir endlich am Ziel ankamen, waren wir wie durchgeknetet. So viel zum Thema „schlafen im Jeep“ .

Doch die brutale Fahrt hat sich gelohnt! Die fantastische Aussicht und der unbeschreibliche Sonnenaufgang sind kaum mit Worten zu beschreiben und auch die Fotos geben nur einen Bruchteil dieser außergewöhnlichen Schönheit wieder.

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Nur schwer konnten wir uns von diesem Anblick trennen und nach gefühlt tausenden von Fotos mussten wir leider weiter, denn unsere Mitfahrer warteten schon auf uns im Wagen. Danach ging’s runter zu dem eigentlichen “Star”. Der Jeep parkte im Tal vor dem Vulkan und das letzte Stück bis zum Krater sind wir zu Fuß hoch gegangen. Für die ganz bequemen stehen aber auch jederzeit die freundlichen Einheimischen mit ihren Pferden bereit.  :mrgreen: 

P1060769Oben am Krater zu stehen war ein magischer Moment. Nichts vergleichbares haben wir bis jetzt gesehen. Aus dem Vulkan stieg weiße, heiße, nach Schwefel riechende Luft auf und das Ganze wirkte wie der Eingang in eine andere Welt. 

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In die andere Richtung schauend sieht man wie weit die Lavaströme bei dem letzten Ausbruch 2010 gereicht haben und wie diese die Umgebung rund um den Bromo geformt haben.

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Faszinierend, atemberaubend, einfach nur WOW!!!!!

Nach dieser tollen Erfahrung machte der Fahrer noch einen Abstecher in den angrenzenden Nationalpark, der die ganze Naturschönheit Javas präsentierte. 

Das Grün der Wiesen und der Berge war von einer unglaublichen Intensität und wirkte fast schon künstlich. Quasi „HD+“ Qualität.  😀 

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Zurück nach Malang haben wir die Stadt kurz nach Ankunft mit dem Zug Richtung Yogyakarta verlassen. Im Nachhinein hat es sich als gute Entscheidung herausgestellt den Zug zu nehmen, den so konnte man in aller Ruhe die Landschaft aus dem Fenster genießen, ohne wie bei einer Busfahrt immer ein Auge auf den Fahrer zu haben. Yogyakarta war der Ausgangspunkt für die Besichtigungen der beiden weltberühmten Tempelanlagen. Der hinduistische Tempel „Prambanan“ und der buddhistische „Borobudur“. Von den Anlagen waren wir eher enttäuscht als begeistert, vielleicht haben wir uns aber auch in Vorfeld zu viel davon versprochen.

Prambanan war noch der bessere von den beiden. Hier wurde zwar bei dem Erdbeben im Jahr 2006 ein Teil der Tempel vollständig zerstört und der Wiederaufbau geht wirklich schleppend voran, doch die noch intakten Tempel sind architektonisch sehr schön.

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Den buddhistischen Borobudur haben wir nach 15 Minuten verlassen. Das lag in erster Linie an der Größe der Anlage, denn mit nur einem Tempel gibt es nicht wirklich viel zu erkunden. Zum anderen aber auch an der Hitze. Der Tempel bietet kaum Schatten und so fühlt man sich auf den steinernen Terrassen nach kurzer Zeit wie auf einer Bratpfanne.

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Auf beiden historischen Stätten waren sowieso die größte Sehenswürdigkeit wir selbst. Wir haben schon im Vorfeld einiges darüber gelesen, dass die Europäer hierzulande ein begehrtes Fotomotiv sind, doch hier kam es extrem zum Vorschein. Von allen Seiten wurden wir neugierig beäugt und als sich der Erste getraut hat nach einem Foto mit uns zu fragen, war es  mit unserer Privatsphäre ganz vorbei. Von allen Seiten strömten Schulklassen aber auch Erwachsene, die unbedingt ein Foto mit den seltsamen europäischen Menschen haben wollten.

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Für einen Moment fühlten wir uns wie Stars….oder doch wie Affen im Zoo ???

Zum Abschluss unserer Indonesienreise ließ Bali bzw. wie wir vermuten die paradiesische Gili Insel nochmal grüßen, den von irgendwo dahinten hat Alexej sich Malaria mitgebracht. Glücklicherweise rechtzeitig erkannt und mit vorhandenen Medikamenten sofort behandelt ging alles relativ glimpflich vorüber. Ein bitterer indonesischer Nachgeschmack blieb jedoch…

PS: noch mehr Fotos zu den Orten findet ihr wie immer in der Galerie.